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Selbsthilfe
Im
Folgenden mache ich Ihnen einige Vorschläge, was Sie
für sich tun könnten, wenn Sie unter den Folgen von
Traumatisierungen leiden:
Stellen Sie äußere
Sicherheit her, vor allem wenn noch die Gefahr weiterer
Verletzungen besteht.
Wenn Sie nach einem Trauma über längere Zeit Symptome
und Beeinträchtigungen wahrnehmen oder unter Erinnerungen an
Traumata aus Ihrer früheren Lebensgeschichte leiden, dann
nehmen Sie professionelle
Hilfe durch Psychotherapie
oder Beratung
(z.B.)
Trauma-Fachberatung in Anspruch.
Flashbacks helfen
nicht bei der Verarbeitung von Traumatisierungen, sondern
vertiefen traumatisches Erleben und sollten daher so schnell wie
möglich unterbrochen werden.
Orientieren Sie sich dafür im Hier und Jetzt, manchmal helfen
hierbei auch Gegenstände, die Sie in die Realität
zurückholen, z.B. ein Stein oder eine Murmel.
Erlernen Sie Distanzierungstechniken
wie die Tresor-Übung oder den Inneren Wohlfühl-Ort,
die Ihnen aus einem Flashback heraushelfen können.
Vermeiden Sie
weitere unnötige Belastungen, z.B. Filme mit
Gewaltdarstellungen, Dokumentationen über Gewalt etc.
Sorgen Sie für einen geregelten
Tagesablauf.
Planen Sie
Zeiten für sich selbst ein, in denen Sie
Übungen machen oder mit Ihren Ressourcen in Kontakt kommen.
Achten Sie auf eine ausgewogene
Ernährung.
Greifen Sie nicht auf
Suchtmittel, z.B. Alkohol zurück. Das mag zwar
kurzfristig „entlasten“, führt aber zu nur
noch größeren Problemen, da rasch eine
Abhängigkeit entstehen kann.
Betätigen Sie sich sportlich
– das hilft, Stresshormone abzubauen und Belastungen zu
verarbeiten. Am besten geeignet sind Ausdauer-Sportarten.
Holen Sie sich Kraft durch Kontakt zur Natur. Gehen Sie
regelmäßig spazieren.
Gehen Sie in Kontakt mit
Tieren, wenn Sie hierfür einen Zugang haben.
Vertrauen Sie sich nahe
stehenden Menschen an und bitten Sie sie um
Unterstützung.
Sie müssen und sollten das Trauma nicht detailliert schildern.
Doch sprechen Sie darüber, wie es Ihnen jetzt geht und was
Ihnen helfen kann, Abstand und neue Zuversicht zu gewinnen.
Sie können auch eine Selbsthilfegruppe
nutzen, in der Sie andere Menschen mit ähnlichen Problemen
kennen lernen. Das hilft, die Isolation zu überwinden.
Achten Sie allerdings unbedingt darauf, dass diese Gruppe von einer in
Traumatherapie erfahrenen TherapeutIn oder BeraterIn angeleitet wird.
Gruppen ohne Leitung können sehr belastend sein, vor allem,
wenn
es nicht die Regel gibt, dass Traumata nicht im Detail geschildert
werden sollen.
Von einer derartig ungeschützten Gruppe würde ich
Ihnen eher
abraten, da Sie hierdurch unnötig belastet und destabilisiert
werden könnten.
Konzentrieren Sie sich in Ihrem Leben jetzt auf die Dinge, die Ihnen Freude bereiten,
die Ihnen Kraft geben und die Ihnen helfen, die jetzige Krise
zu überwinden.
Manchen Menschen hilft auch Spiritualität
dabei, wieder Kraft und Hoffnung zu
schöpfen.
Erinnern
Sie sich immer wieder daran:
„Nicht
Sie sind verrückt, sondern was Sie erlebt haben, was Ihnen
angetan wurde, ist verrückt, und Ihre Reaktion darauf ist eine
völlig normale Reaktion auf ein schreckliches
Ereignis!!“
Ein traumatisches Ereignis und auch eine traumatische Kindheit
können überwunden werden.
Durch diese Bewältigung entwickeln die meisten Menschen mehr
Tiefe und Reife und ein neues Bewusstsein für eigene
Ressourcen und Potenziale.
Die Sicht auf das Leben kann sich positiv verändern sowie eine
neue Wertschätzung und Achtsamkeit sich selbst und der Welt
gegenüber entstehen.
Auch Humor
ist eine wichtige Ressource,
in diesem Sinne:
Alles Gute
für Ihren Heilungsprozess!!

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